Sag nicht Leb wohl, sag auf Wiedersehen!
Liebe Menschen, die Überschrift hat meine famose Mitstreiterin treffend geschrieben. Heute gehen wir neue Wege, denn jeder von uns hat seine eigenen kleinen Abschiedsworte gekritzelt. Leider nicht an die tolle Wand unter der Brücke nähe Bermudadreieck, obwohl es uns schon sehr in den Fingern gejuckt hat. Anna Kpok fände das bestimmt megaGut. Aber liest erstmal die lieben Worte von Raffaela:
Man soll ja bekanntlich aufhören, wenn es am schönsten ist.
Neben vielen tollen (Lecture-)Performances, Stücken, Demo,
Ausstellungen und Musik-Acts ist uns auch das gelungen. Angefangen bei der
Eröffnung über zwei ereignisreiche Tage bis hin zur Abschlussparty verlief
megaFon 2012 zu unserer vollsten Zufriedenheit und das nicht zuletzt Dank der
tollen Unterstützung vieler lieber Seelen, die zu nennen uns wahrscheinlich den
halben Tag kosten würde. Wir wollen uns bei allen Beteiligten; Künstlern,
Helfern, Sponsoren, Unterstützern, Gästen, Zuschauern und allen, die mit uns
gemeinsam megaFon 2012 gerockt haben herzlichst für dieses schöne Festival
bedanken!
Es ist einfach schön, so viel positives Feedback von
Künstlern und Gästen zu erhalten (das motiviert ungemein!) und wir hoffen, dass
wir euch mit megaFon eine Plattform, ein Sprungbrett, ein geiles Festival, eine
Familie oder einfach ein Ort zum Chillen und Spaß haben sein konnten! Den
angehenden Theater- und Musikprofis wünschen wir auf ihrer weiteren Laufbahn
viel Erfolg und alles Gute. Den Gästen im nächsten Jahr ein ebenso
performativ-wissenschaftlich-musikalisches Festival und uns selbst, dass es
nicht aufhören möge, einfach, weil es so schön ist!
Eigentlich ist dem nichts hinzuzufügen. Es war wirklich toll. Natürlich war es anstrengend, so jeden Tag nur ein paar Stunden schlafen ist wirklich etwas uncool. Aber trotz des Schlafdefizits sind wir alle gerne aufgestanden. Das Festivalzentrum war immer sehr lebendig, die Veranstaltungen alle sehr gut besucht, viele liebe Menschen waren da, die man kennengelernt hat und mit vielen Künstler_innen sind wir alle auf facebook befreundet. Es regneten Einladungen, ich weiss jetzt schon, dass ich bald nach Wien und Porto fahren werde. Ganz toll auch die Menschen von der Technik. Man sah sie kaum, aber sie waren sehr emsige Bienen und haben alles gemeistert. Wir von der Presse fühlen unsere Gehirne wieder. Wenn ich mit solcher Inbrunst meine Hausarbeiten schreiben würde, dann hätte ich jetzt schon drei Doktortitel. Hihi. Rückblickend war es ein sehr tolles Festival, die Spannungen haben sich wirklich in Grenzen gehalten. Was besonders schön ist: Die Künstler_innen haben sich sehr wohl gefühlt, wir hatten alle eine Menge Spass. Die Abschlussparty war noch nie so voll wie dieses Jahr, die Gäste fanden die Performances und die Parties und das Abhängen im Festivalzentrum auch sehr cool. Wir bedanken uns bei allen, die dabei waren, die auch geholfen haben, uns Geld geschenkt haben wie den Boskop, Asta Bochum, Stadtwerke und Bogestra, Bochum Marketing, der Presse, unserer Theaterwissenschaft mit all den motivierten Mitarbeiter_innen, den Künstler_innen, unseren emsigen Helfer_innen. Eigentlich danken wir jedem, der irgendwie durch Anwesenheit und Hilfe es uns ermöglicht hat, dieses wichtige und tolle Festival auf die Beine zu stellen. Ich freu mich schon auf das nächste Jahr. Wirklich. Und als Bilder gibt es für diesen Blog tolle Impressionen von der Abschlussparty mit der wirklich megaGeilen Musikerin Naadyn, dem tollen Peter Gremm, Genial Total und Bahar. Und natürlich unseren supertollen DJ_anes!
In Liebe
Euer Deniz und Eure Raffaela für megaFon
Bizarres aus der ZukunftLiebe Menschen, Samstag, 16. JuniWas ist das größte Problem von Deutschland? Blut und Boden natürlich!Liebe Festivalinteressierte!!! Mein jetziger Blogeintrag wird wahrscheinlich etwas wirr. Aber ich bin erschlagen von den Eindrücken, die ich aus der Performance "minima sanguinalia - ein stück für keine_n" vom Institut für translinguistische Körperforschung mitgenommen habe. Angereichert war das Ganze mit Texten, unter anderem einer kritischen Erörterung, wieso wir im Westen nur das binäre Modell von Geschlecht zulassen, obwohl es ja mehr als zwei Geschlechter gibt. Oder was man kulturhistorisch mit Blut verbunden hat. Ferner liefen noch ein wirklich trashiger Gay-Hardcore-Porno und ein Einblick in Leanders Familie anhand einer kleiner Diashow aus der Jugend seiner Eltern. All das wurde sehr witzig und intelligent präsentiert und das wirklich Beste war, dass das Publikum mitmachen konnte. Ob es nun Zwischenrufe waren, direktes Eingehen auf das, was vorne passierte, es wurde nicht abgeblockt. Vielmehr fühlte man sich ermuntert, einzugreifen, mitzumachen und so ein Teil der Performance zu werden. Grosses Lob deshalb an die drei Performer_innen, die flexibel darauf reagierten. Es ging auch eine Flasche mit Waldmeisterschnaps herum, um den Hals war eine Deutschlandflagge geknotet. Mir drängte sich sofort das Bild auf, wie wir jetzt alle das Blut Christi trinken oder durch das Teilen des Schnaps ein Mitglied der Volksgemeinschaft werden. Sehr zynisch, aber gut! Ein Höhepunkt war eine wirklich interessante Aktion. Eine examinierte Krankenschwester kam dazu und nahm Leander Blut ab, was am Ende zu einem Parfum destilliert wurde und in ein Flakon abgefüllt wurde, womit die Personen und die Bühne eingesprüht wurden. Vorher gingen noch alle Deutschlandflaggen im Publikum rum und wir konnten sie alle zerreissen bzw zerschneiden. Da ich ein grosser Fan von Eva Illouz bin, war ich natürlich glücklich darüber, das Xaver einen Artikel über ihr Buch "Warum Liebe wehtut" vorgelesen hat, der sich kritisch mit den Errungenschaften des Feminismus befasste. Die Performance endete gegen halb sieben. Das Konzept "Bis der Letzte geht" wurde dekonstruiert, denn am Ende fand noch eine Diskussion zwischen Performern und Publikum und den Performern als Publikum statt. Performativität und Politik?! Mehr gemeinsam als nur das "P"?Liebe Menschen der Megafon-Wissenschaften, der Samstag begann mit einer wundervollen Lecture-Performance von Marcel Wrzesinski, der nach seinem M.A. wirklich interessante Forschungen an der RUB betreibt. Spezialgebiet sind die Gender Studies. Der Titel der Veranstaltung war "Erinnerter Avantgardismus. (Sub-)kulturelle Vergegenwärtigung zwischen Retroperspektive und Prospektion." |